Ein Fall für Gamache 16 - Die Reise nach Paris by Penny Louise

Ein Fall für Gamache 16 - Die Reise nach Paris by Penny Louise

Autor:Penny, Louise [Penny, Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783311704188
Herausgeber: Kampa Verlag
veröffentlicht: 2023-05-25T00:00:00+00:00


Jean-Guy blickte um sich, um festzustellen, ob er beobachtet wurde.

Aber er war allein im Park.

Er folgte dem Weg und verschränkte dabei unbewusst die Hände hinterm Rücken. Im Kopf ging er noch einmal durch, was er herausgefunden hatte. Und was es bedeuten könnte.

Und, ebenso verstörend, was Annie ihm erzählt hatte. Und was das bedeuten könnte.

Jean-Guy blieb stehen und tat so, als würde er den Ententeich betrachten. Denn er hatte gemerkt, dass er doch nicht allein war. Aus dem Schatten heraus beobachtete ihn jemand.

Ein Dieb? Wollte man ihn ausrauben?

Wird wohl ein Mysterium sein , summte er vor sich hin, während er langsam den Teich umrundete. Ein großes Mysterium.

Unvermittelt machte er eine rasche Drehung, und sein Arm schoss vor, aber der Mann reagierte blitzschnell und entkam seinem Griff, dann drehte er sich um und rannte los.

Jean-Guy nahm die Verfolgung auf, der Mann war zwar vom Alter her im Vorteil, dafür hatte Jean-Guy den Vorteil der Wut auf seiner Seite.

Der Mann schlängelte sich zwischen den Autos auf der Rue de Bretagne durch. Gehupe und Flüche folgten ihnen die Rue du Temple hinunter, während sich der Abstand zwischen ihnen vergrößerte. Der Mann bog in eine Seitenstraße ein und warf Mülltonnen um, um seinen Verfolger aufzuhalten.

Sein Überlebensinstinkt, seine Berufserfahrung sagten Beauvoir, dass es ein Fehler war, einem Verdächtigen in eine dunkle Seitenstraße hinterherzurennen, doch sein Instinkt als Ehemann und Vater war stärker.

Der Mann verschwand um eine Ecke.

Als Jean-Guy schlitternd um die Ecke bog, sah er, dass der Durchgang von einer mindestens drei Meter hohen Ziegelmauer blockiert wurde. Sie befanden sich in einer Sackgasse.

Der Mann wurde nicht langsamer. Zögerte nicht. Mit unverminderter Geschwindigkeit rannte er auf die Mauer zu, sprang hoch und packte die Kante. Zog sich nach oben und schwang ein Bein auf die andere Seite.

Oben drehte er sich um und sah zurück.

Sah Jean-Guy direkt an.

Dann verschwand er aus seinem Blickfeld.

Jean-Guy erreichte die Mauer und sprang. Griff nach der Kante. Seine Finger kratzten über die Ziegel. Suchten nach Halt. Fanden keinen. Er versuchte es einmal, zweimal, dreimal. Schließlich gab er es auf. Beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Rang nach Luft. Richtete sich auf.

»Scheiße, Scheiße, Scheiße«, murmelte er und schlug bei jedem Wort mit der Faust gegen die Mauer.

Er machte kehrt und lief zurück zur Wohnung, wurde mit jedem Schritt schneller, bis er wieder rannte, während seine Gedanken vor ihm herrasten.

War er tatsächlich weggelockt worden? Sollte er einen Mann verfolgen, während ein zweiter in die Wohnung einbrach?

Ohne auf den Verkehr zu achten, rannte er über Straßen und zwang Autofahrer zu Vollbremsungen.

Bei seinem Haus angelangt, hangelte er sich zwei Stufen auf einmal nehmend das Treppengeländer hoch.

Die Wohnungstür war geschlossen. Und zugesperrt. Aber …

Mit zitternden Händen schloss er sie auf und lief zu Honorés Zimmer, dann sah er nach Annie.

Beide schliefen. Beide schnarchten leise.

Langsam ging er zurück zur Tür und schloss sie zweimal ab. Dann lehnte er sich dagegen und ließ sich nach unten sinken, bis er auf dem Boden saß, das Kinn auf den Knien, die Hände um den Kopf gelegt.

Was hätte seiner Familie passieren können?

Er stand auf und ging mit unsicheren Schritten ins Wohnzimmer.



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